PräFo Projektflyer 2017 – Die dritte Auflage
22. März 2017PräFo im Klinikum Augsburg – Onepager mit ersten Ergebnissen
19. August 2017Für den Digital-Gipfel der Bundesregierung betrachtet die Fokusgruppe „Gesundheit durch Teilhabe“ der Plattform „Digitale Arbeitswelt“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) Beispiele aus der unternehmerischen Praxis zur Gestaltung guter Arbeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt, die inzwischen auch zunehmend von der Digitalisierung gekennzeichnet ist. Der Einzug neuer, digitaler Technologien in Unternehmen und in die Arbeit von Beschäftigten bietet dabei eine Vielzahl an Chancen. Gleichzeitig bestehen aber auch Risiken und Beschäftigte werden mit vielfältigen neuen Herausforderungen konfrontiert, denn digitale Systeme müssen erst einmal so in die konkrete Arbeit integriert werden, dass diese (weiterhin) in guter Art und Weise möglich ist und Belastungen vermieden werden. Hierfür bedarf es eigener Gestaltungsmaßnahmen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, die speziell auch die Besonderheiten von (selbstbestimmter) Arbeit in konkreten Bereichen (wie z.B. in der technischen Entwicklungs- oder der Dienstleistungsarbeit) berücksichtigen und die betroffenen Beschäftigten bei der Gestaltung systematisch mit einbeziehen.
Im Zuge der mit dem Wandel der Arbeitswelt und der Digitalisierung einhergehenden Herausforderungen, die, so die These im Rahmen unseres Forschungs- und Gestaltungsprojekts PräFo, mit einer fortschreitenden Formalisierung von Arbeit verbunden sind, werden im Klinikum Augsburg gemeinsam mit der Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt der Universität Augsburg aktuell Untersuchungen eines PräFo-Teilprojekts durchgeführt, um Anforderungen von Formalisierung und Digitalisierung an die Pflegearbeit herauszustellen und im Anschluss an die Auswertung mit den Beschäftigten partizipative Gestaltungsmaßnahmen für die gute Arbeit der Zukunft in der Krankenpflege zu entwickeln. Ein wichtiges erstes Ergebnis des laufenden Forschungsprojekts im Klinikum ist dabei u.a., dass wichtige, informelle und situative Bestandteile des Arbeitshandelns, die soziologisch mit dem Konzept der Interaktionsarbeit beschrieben werden, unbedingt stärker berücksichtigt und wertgeschätzt werden müssen. Denn ohne sie ist gute und gelingende Arbeit in der Pflege nicht möglich.
Der Einzug digitaler Medien in den Alltag von Beschäftigten in Krankenhäusern bietet bei entsprechender Gestaltung und Nutzung nun die Chance, Interaktionsarbeit stärker wertzuschätzen und Arbeitsbelastungen mithilfe konkreter Maßnahmen zu reduzieren und präventiv zu vermeiden. In der beigefügten Broschüre des BMAS finden Sie eine ausführlichere Darstellung und einen Überblick sowohl über das best practice Beispiel des Klinikums Augsburg hinsichtlich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge im Allgemeinen als auch im Speziellen über den Ansatz, Interaktionsarbeit u.a. mithilfe neuer Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung durch die Digitalisierung anzuerkennen und angemessen wertzuschätzen. Link zur PDF des BMAS
Zur Erinnerung: PräFo beforscht in einem zweiten Teilprojekt, in dem das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. München und die Firma Maurer & Treutner zusammenarbeiten, ebenso die Auswirkungen von Formalisierung (und Digitalisierung) auf die selbstbestimmte Arbeit in der technischen Entwicklung. Detaillierte Informationen hierzu sowie zum Verbundprojekt insgesamt und seinen Zielen (u.a. die Entwicklung eines branchenübergreifenden Konzepts zur Gestaltung guter, selbstbestimmter Arbeit unter Bedingungen der Formalisierung) finden Sie hier. Bei Fragen rund um unser Forschungs- und Gestaltungsvorhaben freuen wir uns über Ihre Nachricht und stehen jederzeit gerne zur Verfügung!